Am 29.4.2023 hat die Klasse 1 e das Staatstheater Kassel besucht, um sich das Musical ,,Next to Normal“ anzuschauen.
Das Theaterstück erzählt die Geschichte einer vierköpfigen Familie, der schwere Zeiten bevorstehen, da sie als Familie zusammen versuchen mit der Mutter Diana Goodman (gespielt von Aisata Blackman), die unter einer Bipolaren Störung leidet, ein „normales“ Familienleben zu führen.
Nachdem der Vorhang hoch gegangen ist, wurde man als stiller Zuschauer Teil einer emotionalen Handlung, da man gleich zum Anfang einen Einblick in den Alltag der Familie Goodman bekam.
Innerhalb der ersten Minuten lernte man die Protagonisten der Vorstellung kennen.
Im Fokus standen dabei unter anderem die Mutter Diana, ihr Ehemann und gleichzeitig der Vater Ihrer gemeinsamen Kinder Dan (Alexander di Capri), ihre gemeinsame Tochter Natalie (Judith Caspari) und durch die Einbildung der Mutter, machte der Zuschauer ebenfalls Bekanntschaft mit dem verstorbenen Sohn Gabriel (Philipp Büttner).
Die Liedtexte passten sich immer gefühlvoll und passend zu den individuellen Situationen der Charaktere an, sodass man sich mitfühlend in das Stück hineinversetzen konnte. Ebenfalls lernte das Publikum eine Weile später den Mitschüler Henry (Tom Schimon) kennen, der im Laufe des Stückes der Tochter Natalie immer näher kam und sich eine komplizierte, verhängnisvolle Liebesgeschichte zwischen den beiden anbahnte.
Durch einen lauten, überraschenden Auftritt stellte sich relativ in der Mitte des Stückes Dianas Arzt Dr. Fine (Andreas Wolfram) vor, der Diana durch Medikamente zu einer empfundenen inneren Leere trieb, die ihre mentale Gesundheit und ihr Wohlbefinden sehr belastete. Auch die Psychotherapie, mit der Diana ihre Vergangenheit aufarbeiten sollte, bleibt erfolglos und führt zu einem Suizidversuch, der durch eine traumatisierende Einbildung ihres verstorbenen
Sohnes Gabriel verursacht wurde.
Mit diesem Erlebnis versuchen alle Charaktere zurecht zu kommen und den Tod des Sohnes/Bruders zu verarbeiten.
Tochter Natalie verliert sich fast komplett im Drogenmissbrauch und
der tödlichen Euphorie, bevor ihr fester Freund Henry sie aus dieser verdrehten Welt befreien kann. Dianas Ehemann Dan widmet sich vertieft seiner Arbeit, um sein Bild einer „perfekten Welt“ aufrecht zu erhalten. Der Ausweg, um der Misere zu entfliehen, unter der die Familie und besonders Diana leidet, soll nach den versichernden Aussagen des Doktor Fine eine Elektroschocktherapie, kurz EKT, sein.
Vorerst zögerlich und verunsichert stimmt Diana dieser Behandlung zu und verliert unerwarteterweise und zu großem Entsetzen der Familie ihr Langzeitgedächtnis.
Das Bühnenbild änderte sich wegen der EKT beim zweiten Akt der Theatervorstellung und während wir Zuschauer mit Staunen der Vorstellung aufmerksam folgten, widmete sich der Fokus zum Ende des Stückes auf das Ehepaar Diana und Dan und ebenso der Beziehung zwischen Natalie und Henry. Während den beiden Jugendlichen ein Happy End ermöglicht wurde, hatte Dianas und Dans Ehe nicht so ein großes Glück. Denn Diana entschied für sich, dass es der richtige Weg ist, nicht länger bei ihrem Mann zu verweilen und dessen Leben zu verlassen, sowie gleichzeitig das Leben ihrer Tochter, um sich und alle um sie herum zu „retten“. Diana flüchtet sich zu ihren Eltern, Dan zeigt seiner Tochter Natalie, die jahrelang mehr und mehr vernachlässigt wurde, die gewünschte väterliche Liebe.
Die Halluzination des Sohnes Gabriel wurde abschließend bei seinem Vater Dan gezeigt, der sich zum ersten Mal seinem Trauma, einen Sohn zu verlieren, zuwendet.
Bericht: Louisa Kilch und Luisa Wenzel