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Als Schulleiter der Ahnatal-Schule Vellmar freue ich mich sehr, Ihnen mit diesem Bericht einen Einblick in unsere diesjährige Projekt- und Klassenfahrtswoche zu geben. Diese Woche ist für uns ein fester Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes, denn sie verbindet fachliches Lernen mit wichtigen sozialen Erfahrungen. In allen Jahrgängen standen Gemeinschaft, persönliche Entwicklung und verantwortungsvolles Handeln im Mittelpunkt. Unsere Schülerinnen und Schüler konnten nicht nur neue Themen und Methoden kennenlernen, sondern auch ihre Klassengemeinschaft stärken, Selbstvertrauen aufbauen und demokratische Werte praktisch erleben. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu, dass unsere Schule ein Ort bleibt, an dem sich alle sicher, respektiert und gefördert fühlen.

Jahrgang 5 – „Meine Klasse und ich“

Die Projektwoche für unsere Fünftklässler war praxisorientiert und altersgerecht gestaltet. Ein besonderer Fokus lag auf dem Aufbau von Teamgeist und Vertrauen. Durch Kooperations- und Vertrauensspiele lernten sich die Kinder besser kennen und stärkten ihren Zusammenhalt. In regelmäßigen Reflexionsrunden bekamen sie die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und sich weiterzuentwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Sensibilisierung für wichtige Begriffe wie Respekt, Mobbing und Diskriminierung. Diese wurden altersgerecht erklärt, durch konkrete Beispiele verdeutlicht und in Rollenspielen erlebbar gemacht.

Auch die Themen Ich-Botschaften und aktives Zuhören nahmen einen zentralen Platz ein. Die Kinder übten, ihre eigenen Gefühle auszudrücken und gleichzeitig empathisch zuzuhören – wichtige Grundlagen zur Vermeidung und Lösung von Konflikten.

Kreative Elemente ergänzten das Programm: Gemeinsam gestalteten die Klassen Plakate mit dem Titel „So gehen wir miteinander um“ und präsentierten ihre gemeinsamen Vereinbarungen in kleinen Vorträgen.

Abgerundet wurde die Woche durch praxisnahe Inhalte aus dem Bereich Gesundheit und Alltag. Dabei standen Themen wie ein gesundes Frühstück, die Ernährungspyramide, sinnvolle Zeitplanung und Bewegung im Fokus.

Am Ende der Woche hatte jede Klasse konkrete Regeln, gemeinsame Werte und Rituale entwickelt – etwa Komplimente-Runden oder einen Wochenplan –, die den Übergang an die weiterführende Schule nachhaltig erleichtern.

Intensivklassen – Demokratiebildung & Schulkultur

In den Intensivklassen stand während der Projektwoche die Demokratiebildung im Mittelpunkt. Der Einstieg erfolgte über die Einführung zentraler Begriffe wie Demokratie und Mitbestimmung, die mit Hilfe von Wortschatzarbeit, Filmen und Gesprächskreisen vermittelt wurden.

Im Anschluss analysierten die Schülerinnen und Schüler die bestehenden Schulregeln, entwickelten eigene Klassenregeln und übten, wie sie mit Regelverstößen umgehen können. Dabei wurde der respektvolle Umgang miteinander stets mitgedacht und gestärkt.

Ein weiterer inhaltlicher Baustein war die Auseinandersetzung mit Vielfalt und Respekt. In Erzählkreisen, über Posterarbeit und mit Sprachspielen wurde das Bewusstsein für Diversität geschärft.

Ein besonderes Highlight bildete die praktische Erfahrung von Demokratie: Die Schülerinnen und Schüler führten simulierte Klassensprecherwahlen durch und erhielten so einen anschaulichen Einblick in demokratische Abläufe.

Zudem wurden im Rahmen von Präsentationen und Brainstormings Ideen zur Mitgestaltung des schulischen Lebens entwickelt, die direkt in die Schulentwicklung einfließen können.

Insgesamt hat die Woche ein starkes Fundament gelegt, um Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Respekt als gelebte Praxis im Schulalltag zu verankern.

Jahrgang 7 – „Wie gehe ich mit Stress um? – Ich und die Anderen“

Ziel der Projektwoche im Jahrgang 7 war es, Strategien zur Stressbewältigung, Konfliktfähigkeit und Resilienz zu vermitteln.

Am ersten Tag wurden grundlegende Aspekte zum Thema Stress eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler reflektierten ihre persönlichen Stressfaktoren und lernten durch Achtsamkeitsübungen erste Entspannungstechniken kennen.

Der zweite Tag stand im Zeichen praktischer Methoden: Yoga, Spaziergänge, Atemübungen und kreative Ansätze gaben den Jugendlichen vielfältige Werkzeuge zur Stressreduktion an die Hand.

Am dritten Tag lag der Fokus auf Konflikttraining. Kommunikationsübungen und szenisches Arbeiten halfen, Konflikte besser zu erkennen und konstruktiv zu lösen.

Die Stärken- und Resilienzarbeit bildete den Schwerpunkt des vierten Tages. Mit Hilfe von individuellen Stärken- und Wertenkarten entdeckten die Schülerinnen und Schüler persönliche Ressourcen und entwickelten ein stärkeres Selbstbewusstsein.

Am letzten Tag erarbeiteten sie ihr eigenes „Stress-Notfall-Set“, das sie in einem Gallery Walk präsentierten. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Entspannungsübung.

Insgesamt war die Projektwoche praxisnah, fachübergreifend und stark alltagsorientiert gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler erhielten sofort umsetzbare Werkzeuge, um ihren Schul- und Lebensalltag stressfreier zu gestalten.

Jahrgang 9 – „Glück – für mich und für andere?“

Die Neuntklässler beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Glück, psychologischem Wohlbefinden und demokratischer Teilhabe.

Der Wochenbeginn drehte sich um persönliche Fragen: Was bedeutet Glück für mich? Und wann geht es mir gut? Es folgten Übungen zur Selbstreflexion und Gespräche im Klassenverband.

Am Dienstag standen Stärken- und Kompetenzarbeit im Mittelpunkt. Die Jugendlichen erstellten individuelle Stärken-Avatare und lernten, ihre Potenziale bewusst wahrzunehmen.

Mittwoch widmeten sich die Schülerinnen und Schüler in Workshops dem Thema Selbstwirksamkeit und demokratischer Verantwortung. Externe Fachkräfte unterstützten diesen wichtigen Praxisteil.

Am Donnerstag ging es um den Umgang mit Medien: Der Fokus lag auf Medienkompetenz, dem Erkennen von Fake News und der Reflexion des eigenen digitalen Fußabdrucks.

Zum Abschluss der Woche nahmen die Klassen an der Aktion „Platz nehmen für Demokratie“ teil. In Diskussionsrunden mit Fachleuten wurden aktuelle gesellschaftliche Themen kritisch beleuchtet.

Die Projektwoche ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswelt. Sie stärkte die Selbstwahrnehmung, das Verantwortungsbewusstsein sowie die Diskussionskompetenz der Jugendlichen.

Klassenfahrten – Lernen, Erleben, Zusammenwachsen

Die jährlichen Klassenfahrten der Jahrgänge 6, 8 und 10 sind ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. In diesem Jahr führten die Fahrten unter anderem nach Rügen, Berlin, Frankreich, Mücke und Paderborn.

Die Schülerinnen und Schüler sammelten vielfältige Erlebnisse: Wanderungen, Stadtbesichtigungen, Schwimmen, Surfen, Mannschaftsspiele sowie Zug- und Busfahrten gehörten zu den Highlights. Diese Aktivitäten förderten auf natürliche Weise Verantwortung, Rücksichtnahme und gegenseitige Unterstützung.

Darüber hinaus hatten die Fahrten auch eine starke pädagogische Wirkung. Die Jugendlichen stärkten ihre Selbstständigkeit, übten sich in Problemlösung und Resilienz und konnten viele Erlebnisse mit schulischen Inhalten verknüpfen. Viele kehrten mit neuen Erfahrungen und einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl zurück.

Prävention und Beteiligung im Schulalltag

An der Ahnatal-Schule Vellmar sind Gewaltprävention und Demokratielernen als GuD-Schule fest im Alltag verankert. Verschiedene Programme und Strukturen tragen dazu bei, diese Werte lebendig zu halten.

Dazu gehören das Streitschlichter-Programm, in dem Schülerinnen und Schüler als Mediatorinnen und Mentoren aktiv sind, sowie die AG Klassenmentoring, bei der ältere Schülerinnen und Schüler Patenschaften für den Jahrgang 5 übernehmen. In allen Klassen findet regelmäßig ein Klassenrat statt, der demokratische Beteiligung stärkt.

Im Jahrgang 7 wurde der Workshop „Prävention im Team“ (PiT) durchgeführt, um Gewaltprävention konkret erlebbar zu machen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit externen Fachkräften im Bereich Jugendmedienschutz zusammen und kooperieren mit Polizei und weiteren Institutionen.

Die Schulentwicklungsgruppe „Schulkultur und Respekt“ bindet auch Eltern ein und entwickelt gemeinsam mit ihnen Ideen für ein wertschätzendes Miteinander. Weitere Unterstützung erhalten wir durch Respektcoaches, die Demokratietage, Sozialtrainings und Teambuildingmaßnahmen begleiten.

Eine zentrale Rolle spielt zudem die Arbeitsgruppe „Soziales Lernen“, die die gesamte Präventionsarbeit koordiniert und weiterentwickelt.

Unser Anspruch bleibt dabei klar: Auch wenn wir kein vollkommen konfliktfreies Umfeld schaffen können, setzen wir alles daran, dass Ihre Kinder in einer Schule lernen, in der sie sich sicher, wertgeschätzt und gestärkt fühlen – für ein verantwortungsvolles, positives Leben.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!

Manuel Coote
Schulleiter