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Ein Autor ganz nah

Johannes Herwig, ein Leipziger Autor, war am 29.2.24 Uhr zu einer Autorenlesung „für die Großen“ an der ASV.  Möglich wurde das allen voran durch die großzügigen Unterstützungen des Kulturvereins Ecke und Kreis.e.V.  und der Sparkasse Kassel. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal!

Johannes Herwig Familienvater und mittlerweile hauptberuflicher Autor besticht schon durch sein Auftreten – locker, lakonisch tätowiert, aber vor allem sympathisch und aufgeschlossen. Er brachte die Stimmung der Wendezeit 1989/ 1990 aus der ostdeutschen Sachsenmetropole mit in die Aula zu den 9. und 10.- Klässlern der Generation Alpha – also „digital natives“. Kann da eine Brücke geschlagen werden zu der Generation von heute?

Und das gelang! Mit den Worten „Ihr könnt mich gerne duzen!“ war das Eis gebrochen und dem jungen Publikum war mit einem Mal klar, dass hier in dieser folgenden 5./6. Stunde nicht ein belehrendes Pädagogen-Echo folgt, dass mühsam abgearbeitet, sondern leichter Content mit genügend jugendlicher Unbekümmertheit, aber mit Tiefgang erzählt wird. Der Erzähler Sascha hat die Augen offen, beobachtet, analysiert und reflektiert Situationen, Menschen, Ereignisse. Und so kam den Zuhörern von Beginn an der Gedanke, dass im Protagonisten seines Romans „Halber Löwe“ ein bisschen J. Herwig steckt. Die Hauptfigur nimmt die Jugendlichen mit in die Zeit, in Freundschaften, Familie, und vor allem mit zu Mutproben. Sie stehen im Mittelpunkt des Buches. Saschas Mutter alleinerziehend, kleine Stiefschwester, das Schicksal des Vaters, diese und viele weitere Ereignisse und Erfahrungen skizzieren den Lebensweg des Jugendlichen. Manchmal eher spannend, manchmal mitfühlend erzählt.

Am Ende der Lesung stand der Autor den interessierten Fragen seiner neuen „Freunde“ zur Verfügung und „ja“ es ist ein ziemlich autobiografisches Buch und er lebt davon hauptberuflich; es sei sein wahr gewordener Lebenstraum und dann … ganz zum Schluss gestand er, welcher Figur aus seinen drei bisher veröffentlichten Büchern er am meisten sich selber verarbeitet. Selber lesen und herausfinden! Ende gut, alles gut: „Habt Mut“ – sein Plädoyer an uns; an alle!

Beitrag: Herr Illigmann